Kirche St. Odilia zu Silges
Kirche St. Odilia zu Silges

Die Filialkirche St. Odilia zu Silges wurde am 13. Dezember 1888 eingeweiht und in der Folgezeit bis heute mehrmals renoviert (siehe dazu auch die Ausführungen an anderer Stelle in diesem Band). Die Ausmalung von Kreuzgewölbe, Gutbögen und seitlichen Arkaden mit Blumen, Rauten und Ornamenten ist in neugotischem Stil gehalten. Sie stellt eine Rekonstruktion dar, die 1988 von Restaurator Willy Kiel, Lehnerz, vorgenommen wurde, nachdem 1958 eine moderne Ausmalung angebracht worden war. Der Hochaltar  (zur Zeit der Erbauung der Kirche nach einem Entwurf von Baurat Güldenpfennig von L. Braun aus Münster angefertigt) ist ebenfalls in neugotischem Stil gehalten.  Die mit Glasgemälden versehenen Fenster des Chorraumes wurden von der Firma Schneider und Schmelz in Köln gestaltet und 1889 angebracht.

Ein weiteres kostbares Ausstattungsstück birgt die Silgeser Kirche mit ihrer ausdrucksvollen Skt.-Odilien-Statue aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist eine Holzplastik, dargestellt in einem schwarzen Mönchsgewand (Habit), in der linken Hand hält sie den Äbtissinnenstab und in der rechten Hand ein Paar Augen in einem aufgeschlagenen Buch; Odilia ist die Patronin der Blinden. Der Patronatstag wird am 13. Dezember festlich gefeiert. Herkunft, Stifter, Ort, Entstehungszeit und Künstler der Statue sind uns nicht bekannt. Als weiterer Patron der Silgeser Kirche wird der Hl. Sebastian verehrt und gefeiert. Als der „Pestpatron“ wird er angerufen; früher wurde der 20. Januar als „Verlobter Tag“ gefeiert, auf das der Hl. Sebastian die Seuche und Viehpest abwehre. Die Darstellung des Märtyrers Sebastian mit seinen jugendhaften Zügen ist gut gelungen und farblich gefasst. Seine Herkunft und Stifter sind nicht bekannt, vermutlich stammt die Sebastianfigur noch aus der alten Kapelle. Aus neuerer Zeit stammen eine Schutzmantelmadonna und eine Josefsstatue.

Ebenfalls jüngeren Datums ist die Orgel; sie wurde von der Orgelbaufirma Hey, Urspringen erbaut und 1972 an der Hochempore angebracht. Es handelt sich um eine Schleifladenorgel mit 7 Registern und elektrischer Traktur mit drei Zinnpfeiffen- und zwei Holzpfeiffenfeldern.

Neben dem Kirchenschmuck finden sich weitere religiöse Zeichen auch außerhalb der Kirche an verschiedener Stelle im Dorf. Es handelt sich hierbei  – neben den privaten Grotten und Heiligenstatuen – um Bildstöcke und Kruzifixe, die in unserem Falle aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die Zeichen sollen an bestimmte Ereignisse oder Gelübde der Einwohner erinnern, durch eine Stiftung sollte darüber hinaus das Ansehen der entsprechenden Familie oder des Ortes unterstrichen werden. Wir finden in und um Silges je drei Hochkreuze und drei Bildstöcke:

  • Steinkreuz im Oberdorf, Anwesen Will, errichtet 1885
  • Holzkreuz im Oberdorf, Anwesen Laibach / Walkmühle
  • Hochkreuz auf dem Friedhof
  • Bildstock im Oberdorf neben dem Backhaus, errichtet 1880
  • Bildstock im Unterdorf, Anwesen Landgraf, errichtet 1843
  • Bildstock im Unterdorf, Ortsausgang, Anwesen Vieth, errichtet 1873
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